Autobahn Slowenien

Slowenien wird häufig für die Durchfahrt in die Nachbarländer Italien, Kroatien und Ungarn befahren, ist aber auch als Urlaubsziel selbst interessant und lockt aus diesem Grund Autofahrer an. So oder so, wer mit dem PKW in Slowenien unterwegs ist, wird meist die Autobahnen des Landes benutzen. Die sogenannten Avtoceste sind der schnellste und direkteste Weg durch Slowenien und ersparen langes Umfahren und ungewisse Schleichwege. Wer also mit dem Auto nach oder durch Slowenien fährt, braucht ein paar Informationen über die Autobahn Slowenien.

Wer sich Fragen stellt wie zum Beispiel: Wie lange bin ich in Slowenien auf derAutobahn unterwegs? Welche Autobahnen gibt es in Slowenien überhaupt und wie verlaufen diese Strecken? Gibt es eine Mautpflicht und muss ich eine offizielle Vignette kaufen? der ist hier genau richtig. Diese und weitere Informationen haben wir für Sie im Folgenden zusammengestellt.

Autobahnbau in Slowenien - früher und heute

Es mag verwundern, aber die erste slowenische Autobahn ist erst in den 1970er Jahren gebaut worden. Im Jahr 1972 wurde die erste Autobahnstrecke zwischen den Städten Vrhnika und Postojna eröffnet, mit einer Strecke von 30,1 Kilometern - das war noch in der Zeit der Zugehörigkeit zu Jugoslawien. Nach der Unabhängigkeit Sloweniens in 1991 wurde auch das Straßennetz in den Fokus genommen. Dafür wurde 1993 die slowenische Infrastrukturgesellschaft DARS gegründet, die für den Bau und die Wartung und auch die Bemautung des Straßennetzes zuständig ist.

Das Autobahnnetz

Heutzutage haben die Autobahnen in Slowenien zusammen eine Länge von etwa 600 Kilometer. Das scheint wenig zu sein, man darf aber nicht vergessen, dass Slowenien ein relativ kleines Land ist - auf den Autobahnen lässt sich das Land auf der längsten Strecke von Nordost nach Südwest in etwa 3 Stunden durchfahren. Die heute wichtigsten slowenischen Autobahnen sind die Avtoceste A1, A2 und die A5, die allesamt 2009 fertiggestellt wurden. Das Slowenien Autobahnnetz ist gut ausgebaut, um die wichtigen Orte des Landes miteinander zu verbinden, aber auch um einen schnellen und sicheren Transit durch das Land zu ermöglichen.

Denn Slowenien ist aufgrund seiner Lage natürlich beliebt auch für Durchfahrten weiter nach Kroatien, Ungarn oder Italien und liegt deshalb für viele Autofahrer auf der Reiseroute in wichtige Urlaubsregionen.

Welche Autobahnen Slowenien gibt es

Hier finden Sie eine Übersicht über die slowenischen Autobahnen, die jeweilige Länge und die wichtigsten Informationen zum Verlauf.

Die A1 Slowenien Autobahn

Die Avtoceste A1 ist die längste Autobahnstrecke in Slowenien. Sie verläuft in Nordost nach Südwest und hat eine Länge von etwa 240 Kilometern. Von Österreich aus kommt man meist über die Pyhrn Autobahn genannte A9 auf die A1. Die A1 ist für den transeuropäischen Güterverkehr wichtig, aber auch als schnelle Verbindung in Richtung Mittelmeer eine von Urlaubern vielbenutzte Autobahn.

Die A2 Slowenien Autobahn

Die Autobahn A2 ist ebenfalls an das österreichische Autobahnnetz angeschlossen. Sie führt vom österreichisch-slowenischen Karawankentunnel von Nordwest nach Südost und bringt Autofahrer bis zum slowenisch-kroatischen Grenzübergang Obrezje/Bregana. Mit einer Länge von 170 Kilometern ist die A2 eine verhältnismäßig lange slowenische Autobahn.

Die A3 Slowenien Autobahn

Eine sehr kurze Autobahn in Slowenien ist die A3. Gerade mal 11 Kilometer ist man auf dieser unterwegs. Die Autobahn A3 ist die Straßenverbindung zwischen Slowenien und Italien. Sie ist deshalb ein wirklich wichtiger Straßenabschnitt. Sie führt von Divača nach Fernetiči an der Grenze zu Italien. Auf Strecke liegt ein knapp 280 Meter langer Tunnel, der durch den Berg Tabor hindurchführt.

Die A4 Slowenien Autobahn

Die A4 ist ebenfalls eine recht kurze Autobahn, etwa 30 Kilometer fährt man auf dieser Avtoceste, die so wie die A2 auch ins Nachbarland Kroatien führt. Sie beginnt bei Maribor, wo sie von der A1 abzweigt und verläuft in südlicher Richtung bis nach Kroatien führt, vorbei an Hajdina, Draženci und Gruškovje nahe der Grenze.

Die A5 Slowenien Autobahn

Die A5 führt im Osten Sloweniens nach Ungarn in Richtung Budapest. Sie startet in der Nähe der Gemeinde Dragučova, verläuft dan über Beltinci, Murska Sobota und bis nach Pince an der ungarischen Grenze. Wer von Deutschland aus über Slowenien weiter nach Ungarn fährt, wird deshalb diese Avtoceste nutzen.

Autobahnen Slowenien in der Planung

Slowenien ist mit diesem Autobahnnetz bereits sehr gut erschlossen. Vergessen wir nicht, dass es ein recht kleines Land ist und diese zentralen Autobahnen bereits alle wichtigen Orte verbinden und den Transfer durch Slowenien sicher und schnell gewährleisten.

Weitere Autobahnen sind in der Planung, zum Beispiel ist eine A6 geplant, die bei Postojna in Richtung Süden abzweigt und von dort zur kroatischen Grenze bei Jelšane führen wird. Für den Bau dieser Autobahn ist aber bisher kein Zeitplan bekannt. Die DARS wartet aber regelmäßig das bestehende Straßennetz und die Tunnel des Landes.

• Autobahn- und Schnellstraßennetz Slowenien

In Slowenien finden Autofahrer nicht nur das erwähnte Autbahnnetz vor, das alle wichtigen Orte verbindet, sondern das Land hat darüber hinaus einige wichtige Schnellstraßen, die Orte und Regionen miteiander oder mit den genannten Autobahnen verbinden. Hier ein kurzer Über das Schnellstraßennetz in Slowenien:

• Die Schnellstraßen erkennen Sie an dem der Schnellstraßennummer vorangestellten H, es gibt die H3, H4, H5, H6 und die H7.
• Die H3 ist Teil des Autobahnringes um Ljubljana und verbindet mit einer Länge von etwa 8 Kilometern die A1 und die A2.
• Die H4 zweigt von der A1 bei Razdrto ab und schließt diese Region im Osten an Italien an bis zum Grenzübergang bei Vrtojba/Nova Gorica.
• Die H5 führt ganz im Westen des Landes von Škofije an der italienischen Grenze bis zur H6 bei Koper, die auf etwa 13 Kilometern weiter nach Dragonja an der südwestlichen Grenze nach Kroatien führt.
• Die kurze H7 zweigt von der A5 im Osten des Landes ab und verbindet die Region mit Dolge vas an der Grenze zu Ungarn.

Ist man auf slowenischen Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs, dann ist oft nicht ersichtlich, um welchen Straßentyp es sich handelt. So oder so, auf beiden braucht man eine Vignette für die Nutzung der Straßen.

Maut Slowenien

Grundsätzlich sollte man als Autofahrer unbedingt wissen: Für alle Autobahnen und Schnellstraßen in Slowenien gilt eine Vignettenpflicht, ausgenommen sind allein die regionalen Straßen. Dies gilt für Autos, Wohnmobile und Motorräder.

E-Vignette statt Aufkleber auf der Windschutzscheibe

Eine gute Nachricht für Autofahrer ist die Abschaffung der Klebevignette seit 2022. Es gibt jetzt nur noch die digitale Vignette. Der Preis für die Vignette richtet sich nach der Dauer, für die man die Vignette löst: Es gibt eine 7-Tage-Vignette, eine Monats-Vignette und auch eine Jahres-Vignette. Die neue Vignette hat den Vorteil, dass man jetzt nicht mehr an einer Tankstelle oder Mautstelle anhalten muss um slowenische Mautstraßen zu befahren, auch das lästige Entfernen der Vignetten ist damit Vergangenheit.

Achtung Sondermaut: Ausnahmeregelung für den Karawankentunnel

Der Karawankentunnel verbindet Österreich und Slowenien, auf slowenischer Seite mündet er in die A2, die weiter nach Ljubljana führt. Bei der Durchfahrt durch den Karawankentunnel ist unbedingt zu beachten: Für die Fahrt durch den Tunnel fällt eine Sondermaut an, die in der Vignette für Slowenien nicht enthalten ist. Man muss diese zusätzlich kaufen.

Geschwindkeitsregelungen auf slowenischen Autobahnen

Für den Straßenverkehr in Slowenien gelten zum Teil andere Regeln als für Deutschland. So gilt auf slowenischen Autobahnen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h für PKW, 100 km/h für Gespanne bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamgewicht und 80 km/h für schwere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Auf Schnellstraßen beträgt die Höchstgeschwindigkeit 110 km/h für PKW, innerorts sind 50 km/h erlaubt.

Regeln für den Verkehr auf Autobahnen

Es gibt darüber hinaus ein paar wichtige Regeln, die man kennen sollte und die sich von Deutschland unterscheiden. So gilt in Slowenien eine Lichtpflicht auch am Tage; bei ausreichend guten Lichtverhältnissen ist dabei statt Abblendlicht auch Tagfahrlicht zulässig.

Jeder PKW muss ausserdem bestimmte Dinge mitführen (Mitführpflicht), zu denen anders als bei uns Warnwesten für alle Fahzeuginsassen zählen, die bei Unfällen beim Verlassen des Fahrzeugs angelegt werden müssen. Ebenso gehören ein Warndreieck, ein Verbandskasten, ein Reparatur- und ein Ersatzlampenset zu den mitzuführenden Gegenständen.

Es lohnt sich grundsätzlich bei der Vorbereitung der Fahrt einen Blick auf die aktuellen Anforderungen für die geplante Strecke zu werfen, so vermeidet man Probleme und ggf. auch Geldstrafen.